Austausch von Amalgamfüllungen
Vorteile, Ablauf und Kosten
Nahezu jeder Erwachsene kennt die Schmerzen, die ein Loch im Zahn verursachen kann. Trotz gewissenhafter Zahnpflege ist es kaum möglich, diesem dentalen Defekt aus dem Weg zu gehen. Abhilfe schafft eine Zahnfüllung. Doch welches Füllmaterial soll verwendet werden?
Da die Diagnose meist überraschend kommt, reißen eventuelle Zuzahlungen womöglich ein Loch in die Finanzplanung. Gerade in früheren Jahren fiel daher die Wahl oft auf unschöne Amalgamfüllungen. Der Grund: Als Standardlösung werden sie von der Krankenkasse komplett bezahlt. Doch es geht auch anders…
Ein Leben lang Amalgam im Mund?
Amalgam ist ein Füllmaterial, das zur Hälfte aus Quecksilber besteht. Obwohl es seit Jahren einen sehr schlechten Ruf in der Öffentlichkeit hat, ist es weder verboten noch konnten ihm eindeutig gesundheitsgefährdende Eigenschaften nachgewiesen werden. Fakt ist: Mit der Zeit können Amalgamfüllungen korrodieren. Dadurch können kleinere Dosen an Quecksilber über die Mundschleimhäute in den Körper gelangen und z.B. zu allergischen Reaktionen führen. Eine potentielle Schädigung des Organismus ist deshalb nicht vollkommen ausgeschlossen – allerdings auch nicht an der Tagesordnung.
Trotzdem raten wir in der Zahnarztpraxis Dres. Hollay für gewöhnlich vom Einsatz der umstrittenen Legierung ab. Denn schließlich spielt für viele Menschen neben der eher geringen Gesundheitsgefahr auch der optische Aspekt von Zahnfüllungen eine wichtige Rolle. Das Problem: Amalgamfüllungen sind sehr dunkel sehen einfach nicht schön aus.
Nachteile von Amalgamfüllungen:
- Das dunkle Füllmaterial wirkt unästhetisch
- Allergische Reaktionen sind möglich
- Quecksilber könnte in den Organismus gelangen
- Nicht geeignet für Schwangere, Kinder bis 6 Jahren oder Patienten mit Nierenerkrankungen
- Die Haltbarkeit ist nicht so hoch wie bei Keramikfüllungen
Amalgam raus, aber was rein?
Patienten, die aus gesundheitlichen oder ästhetischen Gründen mit vorhandenen Amalgamfüllungen unzufrieden sind, können diese ersetzen lassen. Alternative, deutlich ästhetischere (weil weiße) Füllmaterialien sind:
- Kunststoff
- Keramik
- Kunststoff-Keramik-Mischungen, sogenannte Komposite
Während sich kleinere Löcher leicht mit Kunstoff- oder noch besser Kompositfüllungen ausbessern lassen, sind bei größeren „Baustellen“ nur Keramikfüllungen möglich. Denn aufgrund ihrer hohen Elastizität können Füllungen aus Kunststoffen und Kompositen zu einem Bruch von dünnen Wänden um das Loch herum führen. Ein Problem, das bei der deutlich festeren Keramik nicht besteht.
Noch vor wenigen Jahren war der Austausch größerer Versorgungsareale nur in mehreren, wenig angenehmen und teuren Besuchen beim Zahnarzt möglich. Der Grund: Um die hässlichen Amalgamfüllungen zu ersetzen, mussten die neuen Keramikfüllungen in aufwändiger Kleinarbeit einzeln im Labor angefertigt, angepasst und schließlich eingesetzt werden.
Die Lösung: Keramikfüllungen im Handumdrehen
Deutliche Erleichterung beim Austausch von Amalgam- durch Keramikfüllungen bringt die innovative „Cerec“ Methode, wie sie in unserer Zahnarztpraxis in Sendling-Westpark zum Einsatz kommt: Vorhandene Füllungen werden dabei behutsam und mit einer hohen Drehzahl des Bohrers aus dem Zahn entfernt. Damit wird die t nur die Entstehung von schädlichen Dämpfen so weit wie möglich reduziert. Eine (theoretisch) mögliche Vergiftung beim Entfernen der Amalgamfüllungen ist damit ausgeschlossen.
Das freigelegte Loch im Zahn wird anschließend in Form gebracht und Unterschnitte werden entfernt. Dabei wird darauf geachtet, dass so wenig Zahnhartsubstanz wie möglich verloren geht. Dann wird das präparierte Areal von einer speziellen 3D-Kamera erfasst und digitalisiert. Basierend auf diesen Daten erstellt der Computer ein dreidimensionales Modell und lässt es von einer speziellen Maschine aus einem Keramikblock anfertigen. Die passgenaue Füllung kann danach sofort in den Zahn eingesetzt werden.
Alle Arbeitsschritte von der Entnahme der Amalgamfüllung über die Vermessung des Zahndefektes bis hin zum Einsetzen der neuen Keramikfüllung sind damit gleich mehrfach und parallel in einer Sitzung möglich. Die Folge: Eine deutliche zeitliche (und auch finanzielle) Entlastung des Patienten.
Was kostet der Amalgam-Austausch?
Noch immer begleichen die Krankenkassen lediglich Aufwendungen in Höhe der üblichen Kosten für eine Versorgung mit Amalgamfüllungen. Alles, was darüber hinausgeht, muss der Patient in der Regel aus eigener Tasche oder über eine private Zahnzusatzversicherung begleichen. Allerdings gibt es ein „Schlupfloch“…
Fall 1: Erstversorgung
Bestätigt ein Allergologe dem Patienten zuvor eine Unverträglichkeit von Schwermetallfüllungen, so übernimmt die Krankenkasse bei der Erstversorgungen von Zahnlöchern in der Regel (zumindest) auch einen Teil der höheren Kosten für die teureren Füllungen. Unser Tipp: Um späteren Ärger und langwierige Kostenprüfungen zu vermeiden, sollten sich Patienten die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse unbedingt vor der Behandlung schriftlich bestätigen lassen.
Fall 2: Austausch von Amalgamfüllungen
Besteht eine nachgewiesene, attestierte Schwermetallunverträglichkeit beim Patienten, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse in der Regel auch die Kosten für den Austausch alter Amalgamfüllungen. Doch auch hier gilt: Sicherheitshalber zuvor die Kostenübernahmebestätigung, am besten durch Vorlage eines Heil- und Kostenplans vom Zahnarzt, durch die Krankenkasse bzw. der Krankenversicherung einholen!
Übrigens: Bei Schwangeren, Menschen mit Nierenerkrankungen oder bei Füllungen im Frontzahnbereich tragen die Krankenkassen auch ohne zusätzlichen Attest zur Unverträglichkeit in der Regel einen Teil der Kosten für hochwertigere Füllungen. Hier ist es jedoch wichtig, sich direkt für eine Amalgam-Alternative zu entscheiden. Einen nachträglichen Austausch finanziert die Krankenkasse nämlich nicht.
Sie haben Fragen zum Austausch von Amalgamfüllungen, zur Erstversorgung mit alternativen Füllmaterialien oder zur Kostenübernahme durch den Versicherungsträger?
Wir helfen Ihnen gerne weiter. Rufen Sie uns an!
Praxis-Hotline: 089 – 7 60 72 60
Hinweis: Die hier gemachten Angaben dienen lediglich Ihrer allgemeinen Information und ersetzen keinesfalls eine fachkundige, medizinische Beratung oder Behandlung.